Mittwoch, 17. August 2016

Ein Tropfen auf den heissen Stein

Wir konnten es kaum fassen: vor wenigen Tagen regnete es eine ganze Nacht lang! In diesem Jahr sind bereits 5000 Hektaren vom Nationalpark Tunari in Cochabamba abgebrannt, allein letztes Wochenende 628 Hektaren. Dieser kurze Regen wird die Probleme der extremen Trockenzeit nicht lösen, doch er ist Balsam für unsere ausgetrocknete Cochabambino- Seele.
Einmal mehr lernen wir das nasse Gut schätzen. In der Kita (wo Ciudadanía ein Projekt hat), konnten wir uns unterdessen arrangieren. Sobald ein bisschen Wasser aus dem Hahn tropft, füllen wir nun Wasserbehälter auf und sammeln so die kostbaren Tropfen. In der ersten Woche als kaum mehr Wasser floss, erwischte es uns eiskalt. Wir baten die Nachbaren, uns ein paar Liter zu geben, damit für die Kinder Mittagessen gekocht werden kann. Doch es hatte kein Wasser für den Abwasch, fürs Händewaschen, putzen oder Klo spülen... Jede Mutter die ihr Kind brachte, musste zwei Pet- Flaschen mit Trinkwasser mitgeben, sonst hätten wir nicht weiter funktionieren können.

Nie hätte ich gedacht, dass ich mich mal so über Regen freuen werde!