Freitag, 8. Juli 2016

Der Protest der behinderten Menschen

Seit Dezember des letzten Jahres demonstrieren Menschen mit einer Behinderung in verschiedenen Städten Boliviens für eine Monatsrente von 500 Bolivianos, umgerechnet ca. 70 CHF. Bis anhin erhalten sie jährlich eine Summe von 1000 Bolivianos, umgerechnet ca. 140 CHF. Diese Summe reicht bei weitem nicht aus.
Im Februar zogen verschiedene Protestzüge aus dem ganzen Land nach La Paz. Vorher liessen sich behinderte Menschen in Rollstühlen spektakulär an einer Brücke in Cochabamba aufhängen. Obwohl sie dadurch starke mediale Aufmerksamkeit erhielten, wurde auf ihre Forderung nicht eingegangen, nicht mal der Dialog mit ihnen wurde gesucht. Gemäss dem Vizeminister der “Koordination für Soziale Bewegungen” handle es sich um eine kompromisslose Minderheit mit destabilisierenden Forderungen.1
La Paz, März 2016. Bild: univision.com
Der Protestmarsch verlief von Cochabamba nach La Paz. Mit Krücken oder in Rollstühlen legten die Demonstranten trotz Hitze, Kälte und gefährlichem Verkehr die Strecke von mehr als 300km zurück um am 21. März in der Nähe des Regierungspalastes ihr Camp aufzuschlagen und ihre Forderung vorzubringen. Mit viel Gewalt von Seite der Regierung wurden die behinderten Menschen in La Paz empfangen. Mittlerweile ist der Winter eingebrochen und es ist bitterkalt. Viele sind krank, vor allem die Kinder. Es starben auch bereits Menschen, zwei Personen wurden von Autos angefahren und tödlich verletzt. Vielleicht sind es unterdessen aber auch mehr. Bis jetzt wurde immer noch nicht auf ihr Anliegen eingegangen. Hier der Link zu einer bewegenden Bildgalerie:




1http://www.bbc.com/mundo/noticias/2016/05/160526_foto_bolivia_protestas_discapcidad_aw

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